Miteinander die klimafreundliche Wärmeversorgung auf den Weg bringen

Beschäftigen Sie sich mit der Frage, wie in Ihrer Stadt/Gemeinde eine klimafreundliche Wärmeversorgung auf den Weg gebracht werden kann? Geht es Ihnen dabei zum einen um die Nutzbarmachung der lokalen Energiequellen, zum anderen aber auch um den Aufbau einer lebendigen Kommunikation zwischen Stadt-/Germeinderat, Verwaltung, Bürgern und Unternehmen, um eine hohe Nutzungsintensität und eine gesicherte Wirtschaftlichkeit für die neue Wärmeversorgungs-Infrastruktur zu erreichen? Dann finden Sie mit mir einen kreativen und erfahrenen Konzept- und Projektentwickler.

Ich bin Volkswirt mit einem Wissens- und Erfahrungsschwerpunkt in der Energiewirtschaft und mit viel Engagement in der Bürgerenergiebewegung. Für mehr als 50 Nahwärme-Projekte erstellte ich Entwürfe und Machbarkeitsstudien in Kooperation mit technischen Fachleuten und den Bürgern vor Ort. Mehr als 25 Projekte wurden umgesetzt, darunter 10 in der Rechtsform der Genossenschaft.


-> zur Person

Aktuell geht es im Gebäudesektor um folgende Herausforderungen:

  • Durch systematische Untersuchungen für komplette Baugebiete (kommunale Wärmeplanung und Quartierskonzepte) muss geklärt werden, welches für sämtliche Gebäude im Baugebiet die besten Optionen sind, um die bisherige Wärmeerzeugung mit Heizöl und Erdgas durch eine Wärmeversorgung aus erneuerbaren Energien abzulösen. Hierzu habe ich eine technisch, wissenschaftlich und bürgerschaftlich breit getragene Untersuchung in Königsbronn geleitet (2017-19), deren Erkenntnisse in die politischen und rechtlichen Klärungsprozesse zum weiteren Herangehen an die Wärmewende Eingang fanden. Eine Vertiefung der Erkenntnisse ergab sich aus meiner Mitwirkung als Fachprojektleiter in einem Folgeprojekt in Berlin (2020-21).
     
  • Technisch geht es um den Einsatz von Großwärmepumpen zur Wärmegewinnung aus Umluft, Grundwasser und Fließgewässern, Abwassersammlern ... für den Betrieb von Niedertemperatur-Wärmenetzen nicht nur in Neubaugebieten, sondern jetzt auch in Bestandsbaugebieten. Desweiteren um die Bestückung der großen Dächer und sonstigen Freiflächen in den Wärmeversorgungsgebieten mit PV-Anlagen. Und schließlich um die optimale Verknüpfung von fluktuierendem EE-Stromangebot und Wärmeerzeugung, gepuffert durch Wärmespeicher. Die Deckung von Wärmelastspitzen und Überbrückung von Dunkelflauten sind weitere konzeptionelle Herausforderungen, die solide und wirtschaftlich gelöst werden müssen.

  • Einer nachhaltigen Nahwärmeversorgung muss durch Sanierungsmaßnahmen in den Gebäuden der Boden bereitet werden. Hierbei geht es nicht nur um Dämmmaßnahmen zur Senkung des Wärme- und Energie(ressourcen)bedarfs, sondern ganz gezielt auch um die Absenkung der Heizkreistemperaturen. Der Anordnung der Warmwasserbereitung, welche höhere Temperaturen als die Raumheizung erfordert, muss besondere Beachtung geschenkt werden, um die Gebäude für einen energie- und kosteneffizienten Wärmebezug aus den Niedertemperatur-Wärmeenergiequellen bzw. Niedertemperatur-Wärmenetzen zu öffnen. Für sämtliche in diesem Zusammenhang anfallenden Beratungen und Maßnahmen stehen mittlerweile hohe Bundeszuschüsse und zinsgünstige Finanzierungen bereit. Weil wir eine Knappheit an Fachleuten zur Beratung der Hauseigentümer haben, kann in der Stadt / Gemeinde der Aufbau eines Nachbarschaftshilfe-Netzwerkes von großem Nutzen - und sehr wohl professionell - sein.
     
  • Die Gebäuedeeigentümer und Mieter werden die neue Wärmeversorgung nur begrüßen und unterstützen, und sie werden mit ausreichender Motivation die Mitwirkungshandlungen in ihren Gebäuden erbringen, wenn sie sich an den Klärungs- und Planungsprozessen beteiligen konnten. Besonders tranparent und sorgfältig muss abgewogen werden, ob für das Baugebiet eine quartierzentrale oder eine einzelhausbezogene Wärmeversorgungslösung oder eine Mischform aus beidem die die energie- und kosteneffizienteste Lösung darstellt.

Die neue, klimafreundliche Wärmeversorgung verursacht hohe Investitionskosten.
Sie kann teurer sein als die bisherige Wärmeerzeugung mit billigem Heizöl und Erdgas.
Zudem geht auch die neue Wärmegewinnug mit Eingriffen in die Natur einher.
Wo immer sich die Chance bietet, dass sich die Wärme-verbraucher in einem umrissenen Versorgungsgebiet zur Nah-/Fernwärmegenossenschaft zwecks nicht gewinnorientierter, sozial und ökologisch achtsamer
Wärmeeigenversorgung zusammen schließen, gebe ich dieser in Deutschland noch unterentwickelten Trägerform den Vorrang (Vorbild Dänemark).

Martin Lohrmann
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